6. April 2015
Wer jetzt noch keine mobil-freundliche Website hat …
Google ändert seinen Suchalgorithmus für mehr Mobilfreundlichkeit
Ganz so düster wie in Rainer Maria Rilkes Gedicht Herbsttag ist die Lage nicht. Denn Google führt zwar ab dem 21. April 2015 seine neue Suchformel ein, bezieht aber erst nach und nach die sogenannte mobile-friendliness (Mobilfreundlichkeit) in das Ranking von Webseiten ein.
Google begründet die Verwendung eines neuen Suchalgorithmus folgendermaßen:
Da immer mehr Menschen mobile Geräte nutzen, um auf das Internet zuzugreifen, müssen wir unsere Algorithmen an diese Nutzungsmuster anpassen.
Hier geht es erst einmal um Suchanfragen mit mobilen Endgeräten – oder genauer gesagt mit Smartphones. Die Folge:
Diese Änderung wird mobile Suchanfragen in allen Sprachen weltweit betreffen und erhebliche Auswirkungen auf unsere Suchergebnisse haben.
Hintergrund
Nur für den Fall, dass möglichst viele User und Userinnen Google als Suchwerkzeug verwenden, werden auch entsprechend häufig Anzeigen auf den Ergebnisseiten von Google geschaltet – und damit verdient Google sein Geld. Damit diese Suchmaschine auch weiterhin fleißig genutzt wird, muss Google dafür sorgen, dass die Suchenden die Inhalte erhalten, die sie erwarten. Google spricht hier von relevantem und hochwertigem Content.
Wie werden die Auswirkungen aussehen?
Webseiten, die für mobile Geräte optimiert sind, werden im Google-Ranking steigen. Denn die Betonung von Mobilfreundlichkeit sagt nichts anderes, als dass relevante Inhalte auch in einer für mobile Geräte passenden Art und Weise präsentiert werden müssen.
Folglich wird es für User einfacher sein, relevante und hochwertige Suchergebnisse, die für ihre Geräte optimiert sind, zu erhalten.
Sollen Websites vom Googlebot als mobile friendly indexiert werden, müssen sie
- Software vermeiden, die für mobile Geräte unüblich sind, wie Flash
- Texte verwenden, die ohne Vergrößerung lesbar sind
- Inhalte so an den Bildschirm anpassen, dass User nicht horizontal scrollen müssen
- Links weit genug voneinander platzieren, sodass der richtige Link leicht angetippt werden kann
Ansonsten kann es passieren, dass das Suchergebnis so aussieht:
Bei mobil-freundlichen Webseiten wird das Suchergebnis so aussehen:
Was heißt das für bestehende Websites?
Zuerst einmal sollte man herausfinden, ob die eigene Website mobil-freundlich ist. Google stellt ein Tool bereit, mit dem Sie die Mobilfreundlichkeit Ihrer Website testen können:
Hier geht‘s zum Tool Test auf Optimierung für Mobilgeräte.
1. Websites mit Responsive Webdesign
Responsive Websites sind nicht automatisch mobile friendly – ebenso wie speziell für mobile Geräte programmierte Webseiten. Auch hier muss geprüft werden, ob die oben genannten Kriterien für Mobilfreundlichkeit erfüllt sind. Aber von Haus aus sollte in diesem Fall der Anpassungsbedarf eher gering ausfallen.
2. Website ohne responsive Webdesign
Insbesondere Unternehmen mit einer nicht-responsiven Website sollten überlegen, ihren Internet-Auftritt an mobile Geräte anzupassen.
- Für jedes Unternehmen spielt die Website eine zentrale Rolle.
- Die meisten Suchenden gelangen über Suchmaschinen auf Webseiten.
- Google besitzt – ob man dies nun gut findet oder nicht – in Deutschland einen Anteil von fast 95 Prozent an den genutzten Suchmaschinen.
- Folglich kommt man nicht darum herum, die eigene Website mobil-freundlich zu machen.
Ansonsten wird man nicht nur bei der Suche mit mobilen Geräten unsichtbar werden. Denn der zunehmende Anteil von Smartphones bei Suchanfragen wird sich zukünftig wohl auf das Ranking bei Suchanfragen über Desktop-PC oder Notebook auswirken. Über kurz oder lang wird auch hier das Ranking von nicht mobil-freundlichen Webseiten sinken.
Links
Mobilfreundlichkeit testen: Testtool
Googles Ankündigung des neuen Suchalgorithmus
Google über die Gestaltung mobil-freundlicher Websites
Mehr Infos zum Thema mobile-friendliness bei Sistrix und beim Online IT-Magazin Golem.de.
Update: Meldung in der Süddeutschen Zeitung zu Googles Änderungen des Suchalgorithmus
Lesen Sie dazu auch meinen Artikel Mobile Internetnutzung – was heißt das?